Thomas Meißner: „Die Berliner Pflegekammer muss auf den Weg gebracht werden“
Presse AVG – Berlin, 6. Juli 2016 – „Mein Verständnis von Demokratie ist es, dass, wenn 58,8 Prozent der befragten Pflegefachkräfte in Berlin sich für die Gründung einer Pflegekammer aussprechen, eine solche Gründung dann auch zumindest von den Regierungsparteien voll und ganz unterstützt wird“, machte Thomas Meißner, Vorstandsmitglied des AnbieterVerbandes qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e. V. (AVG), heute im Rahmen einer Vorstandssitzung des Verbandes deutlich.
„In Berlin ist die Koalition aus SPD und CDU in dieser Frage gespalten. Die Leidtragenden sind die Pflegefachkräfte. Man kann nicht auf der einen Seite Wertschätzung predigen und auf der anderen Seite gegen eine Pflegekammer stimmen. Die Pflegefachpersonen müssen über ihre eigenen Interessen bestimmen können. Die Fremdbestimmung muss ein Ende haben“, forderte Meißner.
Die „Allianz Pflegekammer Berlin“ unterstützt ausdrücklich den Berliner Senator für Gesundheit und Soziales, Mario Czaja, der sich deutlich für die Errichtung einer Berliner Pflegekammer ausspricht. In dem von seinem Haus herausgegebenen Landespflegeplan 2016 heißt es hierzu u. a.: „Eine Pflegekammer vertritt die Interessen der Pflegefachkräfte, dient der Qualitätssicherung in der Pflege und steigert die Attraktivität der Pflegeberufe in der öffentlichen Wahrnehmung“.
„Enttäuscht zeigen wir uns dagegen von der sturen Haltung von Teilen der Berliner SPD im Abgeordnetenhaus“, sagte Meißner weiter.
„Lasst uns die Pflege stärken, ich spüre deren Unzufriedenheit und Ungeduld“, führte Boris Velter (SPD), Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, auf dem Deutschen Pflegeforum aus. Um danach direkt zu verkünden, dass die SPD eine Pflegekammer in Berlin nicht für zielführend halte.
„Die Allianz Pflegekammer Berlin erwartet vor der Abgeordnetenhauswahl von allen Parteien eine deutliche Aussage zur Pflegekammer“, betonte Meißner weiter. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der professionellen Pflege werden bei den kommenden Wahlen auch darüber abstimmen, welche Partei es mit der Wertschätzung für den Pflegeberuf tatsächlich ernst meint“, ist sich Meißner sicher.
Mehr Informationen:
Die „Allianz Pflegekammer Berlin“ ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Menschen und Institutionen, die aktiv für die Einrichtung einer Selbstverwaltung in Berlin eintreten. Die Allianz Pflegekammer Berlin will bündeln, ist ein Diskussionsforum und ein offenes Gremium für Befürworter einer Berliner Pflegekammer. Mehr Informationen zur Allianz und ihren Aktivitäten finden Sie hier.
Auszug aus dem Landespflegeplan 2016 (Berlin):
„Eine Pflegekammer vertritt die Interessen der Pflegefachkräfte, dient der Qualitätssicherung in der Pflege und steigert die Attraktivität der Pflegeberufe in der öffentlichen Wahrnehmung. Mit 58,8% der Befragten befürwortet eine Mehrheit der Pflegefachkräfte in Berlin die Gründung einer Pflegekammer.
Dies zeigte die Studie zur „Akzeptanz einer Pflegekammer“ der Alice Salomon Hochschule Berlin, die zwischen November 2014 und März 2015 durchgeführt und von der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales gefördert wurde.
Die Entwicklungen und Erfahrungen in den Bundesländern, die sich zur Errichtung einer Kammer für Pflegeberufe entschieden haben, werden in die Überlegungen einbezogen.
Herr Senator Czaja hatte Anfang Oktober 2015 zu einem öffentlichen Fachdialog mit den Fraktionsvorsitzenden aller im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien, den Ausschussmitgliedern des Gesundheitsausschusses sowie Vertretern aus Niedersachen und Rheinland-Pfalz zu den weiteren Schritten auf dem Weg zur Gründung einer Pflegekammer diskutiert.“
Ansprechpartner:
Thomas Meißner
Vorstandsmitglied des AVG
AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e. V. (AVG)
Berufsstandsvertretung für ambulante und teilstationäre Pflege
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